Ihanja Technical Secondary School
Heute Abend mache ich meinem Namen wieder alle Ehre, Mr. Rainman ist wieder da. Kaum schreibe ich das, ertönt ein gewaltiger Donner und der Strom ist weg. Laptop sei dank, kann ich weiter schreiben.
Unser heutiges Ziel, die ITSS, liegt nur etwa 35 km südlich von Singida. Wir waren bei den letzten zwei Besuchen auch hier. So kann man gut vergleichen, was die Veränderungen nochmal deutlicher macht. Der Besuch beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück und anschließendem Meeting. Wie immer ist die Schulleiterin Erika Munna hervorragend vorbereitet. Alle Vorgänge sind feinsäuberlich abgeheftet und wir bekommen Kopien des Rückblicks und der Planung.
Wir hatten in der letzten Förderung geholfen, das veraltete Wassersystem zu erneuern. Die Schule hat auf ihrem Gelände einen Brunnen. Der zuständige Techniker berichtet, dass der Brunnen eine Tiefe von 105 m habe. Auf 100m ist eine elektrische Pumpe versenkt. Diese schaltet automatisch ab, wenn der Wasserstand 30 m erreicht (also eine Tiefe von 75 m). Damit wird sichergestellt, dass die Pumpe nicht trocken laufen kann und kaputt geht.
Während der Bauarbeiten wurde zur Überbrückung ein Anschluss an das stattliche Wassernetz gelegt. Diese Überbrückungsleitung wird aufrecht erhalten, um bei evtl Ausfällen darauf zurückgreifen zu können.
Das Stromnetz wird als eher stabil eingeschätzt. Die Pumpe dient nicht dazu, die Wasserversorgung direkt zu betreiben, sondern pumpt Wasser in einen Wasserturm. Insofern kann man auch einen mehrstündigen Stromausfall gut abpuffern. Das System macht einen durchdachten Eindruck. Ich bin froh, dass wir hier helfen konnten.
Bei einer stattlichen Qualitätskontrolle, wurde auch der Zustand der Küche bemängelt. Das Kochen auf dem offenen Feuer ohne Rauchabzug, mit völlig verrusten Wänden ist sowohl ein Gesundheitsrisiko für die Köche, als auch völlig ineffizient was den Verbrauch der Resourcen angeht. Hier konnten mit unserer Hilfe, Kochstellen mit Kaminanschluss und zumindest eine "Entrußung" der Wände durchgeführt werden. Die ehemals schwarze Kochhöhle hat sich deutlich verbessert.
Aktuelle Aufgaben sind die Ausstattung der Laborräume und Klassenzimmer. Bei ersteren geht es um ortsfeste Labortische mit Medienanschluss (Wasser, Strom, Gas), bei zweitem sehr fundamental um die Bereitstellung von Einzelpulten und Tischen. In den Klassenräumen finden noch die ursprünglichen (von ca, 1968) Tisch-Bank Kombinationen für 2-3 Studenten Anwendung.
Das werden sicherlich gute Investitionen werden, um weiter gegenüber den anderen Schulen konkurrenzfähig zu bleiben. Die Abschlüsse der Schule lassen sich seit Jahren im nationalen Vergleich sehen: Führend innerhalb der Region und national unter den Top5.
Natürlich besuchen wir auch die Werkstatt, deren Geräte wir haben reparieren lassen. Es hilft der Schule sehr, eine funktionierende Werkstatt für Holz und Metallverarbeitung zu haben. Dadurch können nicht nur kirchenintern Aufträge angenommen werden, sondern auch Aufträge von außen. Hiermit erwirtschaftet sich die Schule einen finanziellen Spielraum.
Sägespähne der Holzverarbeitung werden sowohl zur Unterstützung der Schulküche als auch als Dünger verwendet.
Seit zwei Jahren bewirtschaftet die Schule auch schuleigenes Brachland um Mais und Bohnen anzubauen. Neben dem didaktischen Vorteil einer eigenen Feldwirtschaft, unterstützt die Ernte auch bei der Schulspeisung, wodurch weniger zugekauft werden muss. Schließlich können die umliegenden Familien ihren angebauten Mais auch in der Schulmühle abgeben und gegen eine Gebühr mahlen lassen.
Die Schule macht einen tollen Eindruck, was auch die gewachsenen Schülerzahlen ausdrücken. Da kann ich nur sagen: Weiter so!
PS: Sehr schönes Werkstattdetail: In einem leeren Werkzeugschrank werden Bienenvölker gehalten :-)
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