Tumuli-Kiomboi-Ruruma

 Nach dem anstrengenden Tag gestern wollen wir es heute ruhiger angehen. Wir verabreden uns für 9Uhr, um dann tatsächlich erst um zehn Uhr loszufahren. Pastor Baraki kommt mit uns. Allerdings nur bis Tumuli, einer kleine Gemeinde, in der heute eine Hochzeit gefeiert wird. Für einen Moment befürchte ich, wir würden zu Hochzeit bleiben. Ich habe mich heute Morgen nämlich für kurze Hosen entschieden..... Shadrack bringt aber nur Pastor Baraki dort vorbei. 

Eine kleine Kirche in der die Vorbereitungen zur Feier gerade auf Hochtouren laufen. Nach dem Gottesdienst dient der Raum auch als Partyraum. "Wir machen das hier so", sagt Shadrack, nach der Trauung habe die Kirche ja Ihren Segen gegeben, wieso sollte sie dann etwas gegen die Feier haben?! Der Raum wird im Altarraum in leicht kitschig romantisierender Art und im hinteren Bereich in einer Mischung aus Kindergeburtstag und Silvesterparty hergerichtet. Grell, bunt und die Musik sehr laut. Eben richtig afrikanisch.


Wir machen noch einen kleinen Abstecher nach Kiomboi. Es liegt ohnehin auf dem Weg. Es gibt eine kleine Baubesprechung an den Neubauten zur neuen Secondary High School. Es werden neue Laborbauten errichtet. Natürlich fließen hier die Erfahrungen aus Ihanja und Kijota ein. Die Rohbauten sind schon relativ weit. Die Bauleute sagen, dass bis Ende Dezember das Dach drauf sei. Manches geht wirklich schnell hier.



Schnell geht es weiter nach Ruruma. Hier hatten 1911 wohl die ersten deutschen Missionare dieser Gegend begonnen, das Evangelium zu predigen. Am gerade leeren Flussbett des Ruruma Flusses werden wir erwartet und mit Gesang begrüßt. Direkt an der Fuhrt, an der wir das Flussbett durchfahren, steht ein Baum und Gedenkstein. Hier haben die ersten Taufen stattgefunden. Den damals verwendeten Taufstein sehen wir später noch in der Kirche. 



Wir besuchen den Ruruma Hill, einen Hochgebirgskamm.... nein, einen Hügel von vielleicht 30m Höhe. Dort wurde 2012 zum 100 jährigen Gedenken ein Denkmal errichtet. Wir sehen das alte Missionhaus, für das sich ein Freundeskreis gebildet hat, der es erhalten und neu aufbauen will. Ganz aus eigenen Mitteln. Es gibt einen "Kreis Grauhaariger", wie sie sich nennen, die sich die Erhaltung zur Aufgabe gemacht haben.






Ich sehe den renovierten Kindergarten und die neu installierten Wassertoiletten. Eines unserer Projekte hier. Die Arbeit wird zusätzlich noch durch eine Gemeindepartnerschaft unterstützt, die jetzt von Penkun getragen wird.  Im anschließenden Austausch von Grüßen und Berichten wird die Hilfe immer wieder gelobt. Und es wird gefragt, ob man nicht einmal eine Gruppe aus Deutschland für länger (ca. 1 Woche) begrüßen dürfe. Natürlich aus der Partnergemeinde. Das rennt bei mir alle offenen Türen ein. Ich sage, eine kleine Gruppe könnte ja auch mal nach Pommern kommen. Wir werden sehen, ob und wann es klappt.


Anschließend ergibt sich ein munteres Miteinander. Fragen nach dem Wetter in Deutschland, ob es wirklich Schnee gibt, welches Auto ich habe (Ein Fahrrad? Nur ein Fahrrad?), welches mein Lieblings-Bundesliga Verein ist, welche Musik wir im Gottesdienst singen..... Schön. Mir hat es gut gefallen.

Und wenn man den Eindruck hat, dass drei Stationen ja doch ein bisschen hektisch sind für einen Tag. Ja, schon, aber es ist mein letzter Tag in der Zentraldiözese. Morgen fahre ich nach Arusha, wo ich mich Montag und Dienstag mit Leuten aus der Kirchenleitung um Bischof Shoo treffe. Und dann geht es auch -schon- wieder zurück nach Deutschland.


Wo liegt Ruruma?



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